Haarverlängerungen & -verdichtnugen - Warum sie sich verfärben und was man dagegen tun kann

Haarverlängerungen & -verdichtnugen - Warum sie  sich verfärben und was man dagegen tun kann
July 22, 2025
Lesezeit:
15 - 20 min

Plötzlich verfärbte Haar-Extensions – ein Albtraum für viele, die viel Geld und Pflege in ihre langen Haare investiert haben. Insbesondere bei blondierten Extensions kann es vorkommen, dass sich Strähnen orange, rosa oder grünlich verfärben. Warum passiert das ausgerechnet bei Extensions und nicht in diesem Ausmaß beim eigenen Haar? In diesem Beitrag erklären wir die häufigsten Ursachen für Verfärbungen (vor allem jene, die durch die Anwender selbst verursacht werden) und geben praktische Tipps, wie Sie Ihre Tapes, Bondings oder Tressen vor solchen Farbunfällen schützen können. Wichtig zu wissen: In den meisten Fällen sind solche Verfärbungen kein Qualitätsmangel der Haare, sondern auf äußere Einflüsse zurückzuführen – und lassen sich im Nachhinein nur schwer oder gar nicht rückgängig machen. Umso mehr lohnt es sich, vorzubeugen und die richtigen Maßnahmen zu kennen.

Warum verfärben sich Extensions leichter als eigenes Haar?

Echthaar-Extensions – egal ob als Tape-Extensions, Bondings oder eingenähte Tressen/Wefts – unterscheiden sich in ihrer Struktur von Eigenhaar. Extensions durchlaufen meist einen intensiven chemischen Prozess: Zunächst wird dem Spenderhaar die ursprüngliche Farbe entzogen (es wird stark aufgehellt bzw. depigmentiert) und anschließend in den gewünschten Ton eingefärbt. Besonders blonde Extensions waren ursprünglich oft dunkler und wurden durch Bleichen aufgehellt. Dieses Vorgehen hat zwei Folgen:

  • Die Haarstruktur der Extensions ist poröser und empfindlicher. Da die Haare nicht mehr mit der Kopfhaut verbunden sind, fehlen ihnen natürliche schützende Öle und Nährstoffe. Extensions nehmen daher fremde Substanzen schneller auf als das eigene, nachwachsendes Haar. Sie verhalten sich gewissermaßen wie ein Schwamm, der Pigmente oder Chemikalien aus der Umgebung aufsaugt.
  • Unter der künstlichen Zielfarbe der Extension können warme Pigmente zurückbleiben, die man zunächst nicht sieht. Wenn die kühlen Farbpigmente (z.B. Asch- oder Violett-Töne, die einen Blondton neutral halten) sich mit der Zeit auswaschen oder durch chemische Reaktionen zerstört werden, kommt der warme Unterton wieder zum Vorschein. Das erklärt, warum blondierte Haare – ob am eigenen Kopf oder als Extension – mit der Zeit einen Gelb- oder Orangestich entwickeln können, wenn nichts dagegen unternommen wird.

Kurz gesagt: Extensions sind anfälliger für Schäden und Verfärbungen als Eigenhaar. Das ist eine materialbedingte Eigenschaft und kein Fehler der Extensions. Selbst hochwertige  Haarverlängerungen reagieren auf bestimmte Einflüsse empfindlich – unabhängig von Marke oder Qualität . Wissen Sie erst einmal um diese Ursachen, können Sie Verfärbungen besser vorbeugen.

Häufige Ursachen für Verfärbungen bei Extensions

Im Folgenden beleuchten wir die häufigsten externen Ursachen, die zu unschönen Farbveränderungen Ihrer Haarverlängerung führen können. Viele davon hängen mit typischen Sommer-Aktivitäten zusammen – doch auch im Winter gibt es ein paar Tücken, auf die man achten sollte.

1. Sonnenschutzmittel und Hautpflegeprodukte

Sonnencreme ist der wohl bekannteste „Übeltäter“, wenn sich Extensions plötzlich orange oder rosafärben. Der Grund liegt in bestimmten chemischen UV-Filtern in vielen Sonnenschutzprodukten. Vor allem Avobenzon (Butylmethoxydibenzoylmethan), oft in Kombination mit Octocrylen, reagiert unter UV-Licht mit dem Haar und verursacht eine chemische Reaktion. Dabei entstehen reaktive Sauerstoffmoleküle (freie Radikale), die die Haarstruktur angreifen und Melanin-Pigmente im Haar abbauen. Zurück bleibt ein Orangestich oder Rosaschimmer, der besonders bei blondem Haardeutlich sichtbar wird. Einfachausgedrückt: Der UVA-Filter Avobenzon hat eine Eigenfärbung, die sich bei Sonneneinstrahlung auf das Haar überträgt – ähnlich wie er auch dauerhafte Flecken auf Kleidung oder Badetücher machen kann. Octocrylen verstärkt diesen Effekt, indem es Avobenzon stabilisiert und länger wirksam hält.

Hinzu kommt, dass Avobenzon mit Metallpartikeln im Wasserreagieren kann. In Verbindung mit eisenhaltigem Leitungs- oder Poolwasser führt das zu einer Oxidation – quasi einem Rostfleck auf dem Haar. Das erklärt, warum viele erst im Urlaub bemerken, dass ihre Extensions sich verfärben: Man trägt täglich Sonnencreme auf und geht schwimmen oder duschen – über Tage lagern sich die Stoffe an und irgendwann schimmern die Haare plötzlich aprikosenfarben.

Neben Sonnencremes können auch andere Hautpflegeprodukte problematisch sein, vor allem wenn sie farbwirksame Inhaltsstoffe habe

  • Beta-Carotin(Provitamin A) ist ein natürlicher Farbstoff, der in manchen Bräunungsölen, Selbstbräunern oder After-Sun-Lotions enthalten ist. Er verleiht der Haut einen leichten Goldton– und kann leider blonde Extensions knallorange einfärben, wenn er sich dort ablagert .Beta-Carotin ist fettlöslich und „haftet“ daher gut an Haaren. Einmal eingezogen, ist dieser Farbstich äußerst hartnäckig und kaum wieder auszuwaschen
  • Selbstbräuner(DHA) und getönte Bodylotions können ähnlich wirken. Wenn solche Produkte an die Extensions gelangen (z.B. am Ansatz, Nacken oder durch Kontakt mit eingecremter Haut), nehmen die porösen Haare die bräunlichen Pigmente auf. Das Ergebnis sind unerwünschte gelb orange Verfärbungen an den Stellen, wo Haar und Haut in Berührung kamen
  • Tagescremes mit UV-Schutz (die auch im Winter verwendet werden, z.B. beim Skifahren) enthalten oft dieselben Filter wie Sonnencremes. Auch Lippenbalsam, Make-up oder Foundation mit Selbstbräuner-Effekt können an hellen Strähnen einen Orangefilmhinterlassen, wenn das Haar oft darüber streift.

Der entscheidende Punkt: Ölige oder getönte Pflegeprodukte können ihre Farbstoffe an Extensions abgeben. Das gilt insbesondere, wenn diese Produkte nicht vollständig eingezogen sind und dann Sonneneinstrahlung oder Wärme hinzukommt. Blondierte Extensions reagieren darauf viel stärker als Eigenhaar – bei Letzterem macht sich höchstens ein leichter Gelbstich bemerkbar, während blondes Extensionshaar sich sichtbar orange verfärben kann.

2. Chlor- und Salzwasser

Schwimmbadwasser und Meerwasser sind weitere häufige Ursachen für Farbveränderungen in Extensions – besonders in Kombination mit Sonne oder Hitze.

  • Chlorwasser (Pool): Chlor dient dazu, das Wasser sauber zu halten, indem es organische Rückstände oxidativ „bleicht“. Leider bleicht es dabei auch unser Haar. Chlor entzieht dem Haar Öle, Feuchtigkeit und sogar Farbpigmente, wodurch Extensions spröde werden und an Farbe verlieren. Bei blondem Haar kann Chlor eine grünliche Verfärbung verursachen – oft resultierend aus dem Kontakt von Chlor mit Metallen (Kupferleitungen etc.), die sich im Wasserbefinden und dann am Haar anlagern (klassischer Grünstich bei Blondinen). Extensions, denen durch vorherige chemische Behandlung schon schützende Schichten fehlen, sind besonders schnell betroffen. Das Haar kann nach häufigem Schwimmen matter und stumpfer aussehen oder einen unschönen Schleier annehmen.
  • Salzwasser (Meer oder auch Schweiß): Salz entzieht dem Haar ebenfalls Feuchtigkeit. Die Folge sind trockene, aufgeraute Strähnen, in denen die ursprünglich eingelagerten Farbpigmente weniger Halt finden. Gerade bei kalt oder aschblond gefärbten Extensions kann Salzwasser die zarten Silbertöne herauslösen, sodass wieder wärmere, gelbliche Nuancen durchkommen. Zudem reflektiert Meerwasser das Sonnenlicht, was den Bleich-Effekt der UV-Strahlenverstärkt. Viele merken nach einem Strandurlaub, dass ihre Extensions deutlich heller oder „messingfarbener“ geworden sind als zuvor.

Ein weiterer Faktor: Im Sommer lässt man seine Haare beim Baden oder Sonnen oft offen und nass über die (mit Sonnencreme eingecremte) Haut hängen. Das ist praktisch eine Einladung für Sonnencreme + Wasser, ständig mit den Extensions in Kontakt zu sein – die perfekte Mischung, um Orangverfärbungen zu provozieren, wie wir oben gesehen haben. Daher sind Schwimmen und Sonnenbaden die kritischsten Aktivitäten für helle Extensions.

3. UV-Strahlung (Sonne und Solarium)

Unabhängig von Produkten spielt die UV-Strahlung selbst eine Rolle. Sonnenlicht bleicht Haare aus – das kennt man vom natürlichen Haar (im Sommer werden viele Haarspitzen von selbst heller). Bei Extensions kann direkte Sonne die Farbe ebenfalls verblassen lassen oder verändern. Dunklere Töne verlieren an Intensität, und blondierte Töne werden noch wärmer (weil die kühlen Farbpigmente schneller zerstört werden). Außerdem trocknet intensive Sonne die Haare aus, was sie poröser und anfälliger für weitere Schäden macht.

Im Solarium tritt ein ähnlicher Effekt auf: Die künstlichen UV-A-Strahlen bräunen nicht nur die Haut, sondern können auch die Keratin-Bindungen in den Extensions schwächen. Bei Keratin-Bonding Extensions kann der Kleber durch häufige Solarium-Besuche porös werden, und die Haare selbst können ausbleichen. Zudem verwendet man im Solarium oft spezielle Bräunungslotionen – die wiederum Beta-Carotin oder andere Wirkstoffe enthalten könnten, welche das Haar verfärben (ähnlich wie Sonnencreme).

Auch im Winter ist UV-Strahlung ein Thema, etwa beim Skiurlaub in den Bergen. Die Kombination aus starker Höhen-Sonne und fettigen Kälteschutz-Cremes im Gesicht kann Extensions genauso in Mitleidenschaft ziehen wie die Sommersonne am Strand. Denken Sie daran: UV-Schäden und Produktreste machen vor keiner Jahreszeit Halt, man bemerkt sie nur im Sommer häufiger.

4. Mineralien im Wasser und Haarroutine

Nicht immer braucht es offensichtliche Chemikalien, um Extensions einen unschönen Stich zu verpassen – manchmal reicht schon das Leitungswasser zu Hause. In manchen Regionen ist das Wasser sehr hart, d.h. reich an Mineralien wie Kalzium, Magnesium, aber auch Spuren von Metallen (Eisen, Kupfer). Diese Mineralien können sich mit jeder Haarwäsche in den Haaren ablagern – ähnlich wie ein Kalkschleier, der sich auf Duschköpfen oder Fliesen bildet. Bei Extensions, die keine schützende Talgschicht haben, führt dies über Wochen zu Verfärbungen und einem stumpfen, gelblichen Film auf dem Haar. Insbesondere Eisen im Wasser kann einen leicht rötlichen Stichverursachen (in Verbindung mit bestimmten Shampoos oder Produkten).

Zudem können falsche Pflegeprodukte die Situation verschlimmern. Beispielsweise hinterlassen Shampoos mit Silikonen oder starken Conditionern Schichten auf dem Haar, die mit mineralhaltigem Wasser reagieren können. Thermalwasser aus Thermen oder Heilbädern enthält oft Schwefel und andere Mineralstoffe – auch das kann Extensions verfärben oder die Verbindungsstellen angreifen. Wer im Winter gern in die Therme oder Sauna geht, sollte das im Hinterkopf behalten.

Nicht zuletzt sei erwähnt: Bestimmte Haarpflege- oder Stylingprodukte können selbst Farbpigmente enthalten (z.B. getönte Trockenshampoos, farbige Glanzsprays) – diese sollte man bei sehr hellen Extensions mit Vorsicht verwenden, da sie einen Schleier hinterlassen könnten. Das gleiche gilt für Haarspray oder Parfum, die gelbliche Harze oder Öle enthalten: Sie trocknen das Haar nicht nur aus, sondern können bei Hitze auch leichte Vergilbung bewirken. Generell gilt: Alles, was ins Haar gelangt und nicht klar ist, kann potentiell eine Verfärbung verursachen.

5. Kleidung und externe Einflüsse

Manchmal kommt der Farbtransfer auch von etwas, woran man gar nicht denkt – Kleidung oder Textilien. Helle Extensions, die ständig auf dunklen Textilien reiben, können mit der Zeit Farbstoffe aufnehmen. Ein typisches Beispiel: Man trägt im Winter einen neuen dunkelroten Schal oder eine schwarze Mütze und die blonden Extensions liegen direkt darauf. Durch Reibung, Feuchtigkeit (Regen, Schnee) oder Schweiß können minimale Mengen Farbstoff vom Stoff ins Haar übergehen. Das Haar bekommt dann einen unerwünschten Grauschleier oder Schimmer in der Farbe des Kleidungsstücks. Je poröser das Haar (Extensions sind oft schon etwas aufgeraut), desto eher können Fremdpartikel anhaften.

Ähnlich verhält es sich mit Bettwäsche: Wer mit offenen, hellen Extensions auf farbigen Kissen schläft (insbesondere neuen, nicht oft gewaschenen Bezügen), riskiert, dass etwas Farbe am Haar hängen bleibt. Zwar sind solche Verfärbungen meist nicht knallorange, aber sie können das helle Blond verschmutzt oder fahl wirken lassen.

Auch Zigarettenrauch und andere Luftverschmutzungen setzen sich verstärkt in porösem Haar fest. Starker Rauch kann einen Gelbstich verursachen – denken Sie an die Vergilbung von Gardinen in Raucherhaushalten. Während Eigenhaar diesen Film durch das Nachfetten der Kopfhaut mit der Zeitetwas abstößt, bleibt er an Extensions eher haften.

Fazit zu den Ursachen: Die meisten Verfärbungen entstehen durch äußere Einwirkungen, für die Extensions empfänglicher sind als unbehandeltes Haar. Von Sonnencreme über Poolwasser bis Leitungswasser – viele Alltagsdinge können unerwünschte Farbreaktionen auslösen. Wichtig ist, dies zu wissen, um rechtzeitig gegensteuern zu können. Im nächsten Abschnitt zeigen wir, wie Sie Ihre Haarverlängerung schützen und solche Probleme vermeiden können.

Sind Verfärbungen wieder entfernbar?

Haben sich Extensions einmal verfärbt (z.B. deutlich orangestichig), stellt sich die Frage: Kann man das wieder rückgängig machen? Die ernüchternde Wahrheit: Nur bedingt. Viele Verfärbungen sind dauerhaft, weil sie tief in die Haarfaser eindringen oder Pigmente zerstört haben. Ein Orangestich durch Beta-Carotin oder Avobenzon lässt sich meist nicht einfach herauswaschen. Selbstmehrfaches Waschen oder Hausmittel wie Silbershampoo helfen oft kaum, da kein gelber Pigmentfilm, sondern eine chemische Reaktion ursächlich ist.

Einige Hersteller und Salons bieten spezielle Anti-Orange-Kuren oder Reinigungssprays an, die die Verfärbung zumindest abschwächen können. Diese Produkte wirken oft chelatisierend (binden Metallionen) oder neutralisierend auf eingelagerten Farbstoff. Ein Beispiel ist ein sogenanntes Color Reset oder Color Restore-Spray, das entwickelt wurde, um Orangestiche aus Extensions zu ziehen. Solche Behandlungen können in manchen Fällen Erfolg zeigen und den Ton etwas korrigieren. Allerdings ist Vorsicht geboten: Jede zusätzliche chemische Behandlung strapaziert das ohnehin angegriffene Haar weiter. Zudem funktionieren diese Mittel nicht immer 100%ig – vor allem, wenn die Verfärbung stark oder schon länger eingezogen ist.

Am effektivsten ist es tatsächlich, die Strähnen auszutauschen, falls die Verfärbung sehr auffällig ist und stört. Das ist natürlich mit Kosten verbunden und daher der letzte Ausweg. Deshalb unser dringender Rat: Lieber vorbeugen statt nachher reparieren! Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, wie Sie es gar nicht erst so weit kommen lassen.

⚠ Hinweis zur Gewährleistung: Verfärbungen durch äußere Einflüsse gelten nicht als Materialfehler der Extensions, sondern als unsachgemäße Behandlung. Die Herstellergarantie oder Gewährleistung wird in solchen Fällen normalerweise nicht greifen. Im Gegenteil kann oft nachgewiesen werden, welche Substanzen die Verfärbung verursacht haben – etwa durch chemische Analyse der Rückstände im Haar. Mit anderen Worten: Wenn Extensions orange werden, ist das kein Qualitätsmangel des Haars, sondern liegt an der Einwirkung von z.B. Beta-Carotin oder Avobenzon. Seien Sie sich dessen bewusst, denn weder Hersteller noch Salon haften für solche Schäden – die Verantwortung liegt beim Anwender. Aber keine Sorge: Mit etwas Umsicht lassen sie sich sehr gut vermeiden!

So vermeiden Sie Verfärbungen – Tipps für den Alltag

Jetzt, da wir die Ursachen kennen, hier die wichtigsten Tipps, damit Ihre Extensions schön und farbtreu bleiben. Mit diesen Maßnahmen schützen Sie Ihre Haarverlängerung im Sommer wie im Winter vor Verfärbungen und anderen Schäden:

  • Avobenzon-freie Sonnencreme wählen: Achten Sie bei Sonnencremes auf die Inhaltsstoffe. Einige Hersteller bieten spezielle Sonnenschutzmittel an, die keine Verfärbungen verursachen. Verwenden Sie bevorzugt mineralische Sonnencremes mit Zinkoxid oder Titandioxid statt chemischer Filter. Diese reflektieren UV-Strahlen, anstatt sie chemisch zu absorbieren und reagieren nicht mit dem Keratin der Haare. Oft sind Produkte mit dem Hinweis „färbt nicht ab“ erhältlich. Im Zweifel fragen Sie Ihren Friseur nach empfehlenswerten Marken.
  • Hautprodukte vollständig einziehen lassen: Tragen Sie Lotion, Creme oder Sonnenmilchrechtzeitig vor dem Ankleiden und Haarstyling auf. Binden Sie Ihre Extensions hoch, während Sie sich eincremen. Warten Sie bis die Hautpflege komplett eingezogen und trocken ist, bevor Ihre Haare damit in Kontakt kommen. Überschüssige Creme können Sie mit einem sauberen Tuch von Schultern und Nacken abwischen. So reduzieren Sie die Menge, die ans Haar gelangen kann.
  • Haare hochstecken oder schützen: Wenn Sie Sonne tanken oder Sport treiben bei dem Sie schwitzen: Tragen Sie die Haare zusammengebunden (Dutt, Zopf, Flechtfrisur) und vermeiden Sie, dass sie ständig auf eingecremter Haut liegen. Am Strand oder Pool kann auch ein schicker Hut oder ein Seidentuch wunderbare Dienste leisten – sie schützen gleichzeitig vor UV-Strahlung und verhindern den direkten Kontakt der Haare mit Haut und Wasser. Insbesondere bei blonden Extensions gilt: Lieber Hochsteckfrisur, wenn Sonnenschutz im Spiel ist.
  • Kontakt mit Chlor- und Salzwasser minimieren: Idealerweise verzichten Sie mit Extensions aufs Tauchen im Pool oder Meer oder halten den Kopf über Wasser. Wenn das keinen Spaß macht, dann zumindest: Haare vor dem Schwimmen nass machen und mit klarem Leitungswasser ausspülen (so saugen sie sich weniger mit Chlor-/Salzwasser voll). Tragen Sie ggf. etwas Leave-in-Conditioner oder Haaröl in die Längen auf als Barriere. Nach dem Schwimmen sofort ausspülen: Spülen Sie die Haare mit Süßwasser gründlich durch, um Chlor, Salz und eventuelle Chemikalien auszuwaschen. Das gleiche gilt übrigens für Thermalbäder: Nach dem Baden die Mähne gut mit normalem Wasser abspülen und pflegen.
  • Regelmäßig sanft reinigen: Nutzen Sie ab und zu ein klärendes Shampoo (Tiefenreinigungsshampoo), um Ablagerungen von Produkten, Mineralien oder Chlor zu entfernen. Professionelle Marken wie z.B. NEWSHA bieten milde Deep Cleansing Shampoos an, die Rückstände aus dem Haar lösen, ohne es zu stark zu strapazieren. Eine solche Reinigung ist speziell nach Urlaub oder häufiger Schwimmbad-Nutzung sinnvoll. Wichtig: Immer anschließend eine pflegende Kur oder Conditioner verwenden, damit das Haar geschmeidig bleibt.
  • UV-Schutz fürs Haar verwenden: Genau wie es Sonnencreme für die Haut gibt, gibt es UV Schutzsprays für die Haare. Diese Produkte enthalten UV-Filter, die das Haar vor Strahlung schützen und das Ausbleichen verhindern. Hochwertige Exemplare (z.B. Oribe Invisible Defense) sind leicht und hinterlassen keinen Film, bieten aber einen effektiven Schutz vor UV-Strahlen und sogar vor anderen Umwelteinflüssen. Ein paar Sprühstöße ins Haar, bevor Sie in die Sonne gehen, können den Unterschied machen – Ihre Extensions bleiben farbecht und zudem mit Feuchtigkeit versorgt.
  • Pflege, Pflege, Pflege: Gut gepflegte Extensions sind widerstandsfähiger gegen alles. Halten Sie Ihre Haarverlängerung immer ausreichend feucht und genährt, damit die Schuppenschicht geschlossen bleibt. Verwenden Sie regelmäßig feuchtigkeitsspendende Masken und Öle für die Längen (z.B. einmal pro Woche eine reichhaltige Maske). Gut versiegeltes Haar nimmt fremde Pigmente weniger leicht auf. Achten Sie jedoch darauf, Öle nur in Längen und Spitzen zu geben und nicht an die Bondingstellen, um die Verbindungen nicht zu lösen. Eine dünne Schicht Haaröl in den Spitzen vor dem Strandtag kann laut Experten helfen, das Eindringen von abfärbenden Substanzen zu reduzieren.
  • Schonende Styling-Routine: Vermeiden Sie hohe Hitze beim Styling und schützen Sie das Haar immer mit Hitzeschutzspray. Überhitztes, trockenes Haar ist anfälliger für chemische Reaktionen. Kämmen Sie Extensions vorsichtig, um die Schuppenschicht nicht zu schädigen – ein intaktes Haar nimmt weniger Fremdstoffe an als ein raues, angegriffenes Haar. Und wie oben erwähnt: nach Rauch oder smogiger Umgebung ruhig einmal mehr waschen, um Ablagerungen zu entfernen, bevor sie sich festsetzen.
  • Vorsicht bei Kleidung: Tragen Sie bei frisch gemachten, hellen Extensions am besten keine fabrikneuen dunkel gefärbten Kleidungsstücke, ohne sie vorher einmal gewaschen zu haben. Wenn Sie Mützen oder Schals tragen, wählen Sie möglichst solche, die nicht abfärben. Im Zweifelsfall können Sie ein Seidentuch unter der Wollmütze tragen, um direkte Reibung zu vermeiden – das verhindert neben Verfärbung auch Haarbruch und statisches Aufladen.

Zusammengefasst: Mit ein paar vorsorglichen Maßnahmen können Sie das Risiko von Verfärbungen deutlich senken. Die wichtigste Regel ist, bewusst mit Ihren Extensions umzugehen, vor allem wenn Sie Produkte auftragen oder ins Wasser gehen. Denken Sie immer daran, was Ihre Haare berührt und handeln Sie nach dem Motto: Lieber einmal mehr schützen oder spülen, als hinterher zu spät! Ihre Extensions danken es Ihnen mit langer Haltbarkeit und strahlender Farbe.

Fazit

Haar-Extensions verleihen im Handumdrehen traumhafte Länge und Fülle – doch sie erfordern auch ein wenig Extra-Aufmerksamkeit, um schön zu bleiben. Verfärbungen der Extensions entstehen meist nicht zufällig, sondern durch bestimmte äußere Einflüsse wie Sonnenschutzmittel, Chlor, Salzwasser oder mineralhaltiges Wasser. Dass Extensions davon stärker betroffen sind als Eigenhaar, liegt an ihrer vorgeschädigten und porösen Struktur – es ist also ein normaler Umstand bei allen Marken und Methoden, den man kennen sollte. Die gute Nachricht: Wer die Ursachen kennt, kann vorbeugen. Mit geeigneten Produkten (z.B. mineralischer Sonnenschutz und UV-Spray fürs Haar), der richtigen Pflege und ein paar Tricks im Alltag lassen sich Verfärbungen in den meisten Fällen vermeiden. So behalten Ihre Tapes, Bondings und Tressen ihren gewünschten Farbton und glänzen lange wie am ersten Tag.

Sollte es doch einmal zu einem Orangestich oder ähnlichem kommen, geraten Sie nicht in Panik. Holen Sie Rat bei Ihrem Extensions-Profi – aber seien Sie sich bewusst, dass Eigenverschulden (z.B. durch Sonnencreme) nicht unter die Gewährleistung fällt. Umso besser, wenn Sie diesen Ratgeber beherzigen und es gar nicht erst so weit kommen lassen. Mit umsichtigem Verhalten und den genannten Tipps können Sie Ihre Haarverlängerung sorgenfrei genießen, ob im Sommer am Strand oder im Winter in den Bergen. Ihre Extensions bleiben schön – und Sie ebenso!

Quellen

  1. Achtung: Extensions orange verfärbt! - https://www.bellamidas.ch/blog/achtung-extensions-orange-verfaerbt
  2. Orangestich entfernen. Hilfe! Meine Haar Extensions färben sich - https://www.echthair.de/blogs/extensions/hilfe-meine-extensions-farben-sich-orange
  3. Why Do Hair Extensions Turn Orange/Brassy? | Secret Hair Extensions - https://www.secrethairextensions.co.uk/why-do-hair-extensions-turn-orange-pinkbrassy/
  4. Schützen Sie Ihre Haarverlängerung vor Verfärbungen - https://globalextend.de/blogs/hair-beauty-blog/oragen-verfaerbung-bei-extensions-vermeiden
  5. Sunscreen and Hair Extensions | SimplyHair - https://www.simplyhair.co.uk/en-us/blogs/advice/sunscreen-and-hair-extensions
  6. Extensions und Sonnenschutz: So schützt du dein Haar vor UV-Strahlen - https://simpliehair.com/journal/extensions-und-sonnenschutz-so-schuetzt-du-dein-haar-vor-uv-strahlen/
  7. Die richtige Pflege für Ihre Haarverlängerung – https://www.nivea.at/beratung/schoene-haare/haarverlaengerung-pflegen


Über die Autorin
Porträt der lächelnden Geschäftsleitung Sandra von Gneisenau mit langen, gewellten Haaren in sanften Blondtönen, vor hellem Hintergrund – professionelles Schwarzweißfoto im runden Format.

Sandra von Gneisenau

Sandra, die Gründerin des Sandra von Gneisenau Salons, sieht in ihrer Rolle als Geschäftsführerin und Stylistin fachliches Können mit einem besonderen Gespür für das Individuelle als einer der Kernpunkte des Handwerks. In ihrer Karriere erwarb sie früh ihren Meistertitel und übernahm Leitungspositionen in den exklusiven Salons in München. Ihre Arbeit mit Klienten aus dem In- und Ausland hat ihr Verständnis für Qualität und Kundennähe geprägt. Zu Ihren Kunden zählen nationale und  internationale Prominenz, darunter bekannte Persönlichkeiten aus Film, Fernsehen, Social Media und öffentlichem Leben, die aufgrund ihrer Expertise, ihrer Diskretion und dem Vertrauen in ihre Fähigkeiten zu ihr kommen. Ihre Ausbildung und Praxiserfahrung ermöglichen es ihr, auf höchstem Niveau zu arbeiten und die Wünsche ihrer Kunden präzise zu erfassen und umzusetzen. In ihren Beiträgen bietet Sie tiefe Einblicke in ihre fachliche Expertise und ihre Erfahrungen mit einem breiten Spektrum an Klienten, was sie zu einer fundierten Beraterin im Bereich Schönheit und persönliche Stilfindung macht.

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